Wenn ein Unternehmen mehr als die üblichen Einsparungen erzielen will. Welche Hebel dabei nachhaltig Wirkung erzielen, erläutern wir im Interview.

Und noch ein Kostensenkungsprogramm…

1,2 Milliarden Euro Einspareffekte hat die qb³ Management Consultants GmbH bei ihren Klienten seit ihrer Unternehmensgründung 2005 identifiziert. Ihr Lösungs-Ansatz kümmert sich dabei um kurzfristig wirksame Kostensenkungen, nimmt aber vorrangig die Ursachen unnötiger Kosten und ihre wirkungsvolle Beseitigung ins Visier.

In den Unternehmen gibt es eine Vielzahl von ehrgeizigen Kostensenkungsprogrammen.

Und dabei betreffen viele Kostensenkungsprogramme auch die IT. Es werden zum Beispiel Preise mit Dienstleistern neu verhandelt oder unnötige Informationstechnologie wie die Speicherkapazität gekürzt. Auf diese Weise können sich die Einsparungen durchaus auf einige Millionen summieren. Solche Maßnahmen sind in der Tat sehr häufig ein probates Mittel, um kurzfristig die gesteckten finanziellen Ziele zu erreichen.

Kurzfristige Erfolge, das klingt nach „Da ist noch mehr möglich“?

Genau. Die gerade angeführten Kostensenkungen haben zum Beispiel schnell natürliche Grenzen, die durch das Geschäft und den IT-Markt vorgegeben sind. So können Preise nur begrenzt verhandelt werden, denn schließlich muss sich das Geschäft für die andere Seite auch noch lohnen. Und die Überkapazitäten sind irgendwann auch abgebaut.

Was ich sagen will: Wirklich gute Unternehmen hören nicht mit kurzfristigen Maßnahmen auf. Vielmehr sollte zu allererst analysiert und überlegt werden, welche Ursachen überhaupt zu den unnötigen Kosten geführt haben? Wie sind IT im Unternehmen bis dato gemanagt worden? Wo gibt es strukturelle, wo produktspezifische und wo menschliche Optimierungspotenziale?

Ihre Fragen setzen sehr tief im Verständnis von IT in Unternehmen an.

Will ein Unternehmen mehr als die üblichen Einsparungen erzielen – wovon ich ausgehe – dann muss es die gesamte Organisation seiner IT verbessern und nicht nur an einzelnen Schrauben drehen. Zu den Haupthebeln zählen:

  • Komplexität reduzieren, angefangen bei den Geschäftsprozessen
  • Anwendungsentwicklung und Betrieb industrialisieren
  • Virtualisierung und Automatisierung bestmöglich nutzen
  • Zusammenarbeit der IT mit dem Einkauf und den IT-Abteilungen verbessern
  • Unabhängigkeit von IT-Anbietern erzielen

Erst diese „game changer“ verändern die IT nachhaltig!

Effektivität und Flexibilität werden erhöht und dabei noch immense Kosten gespart. Der Anteil der „game changer“ an den von uns ermittelten Einspareffekten liegt zum Beispiel bei unseren Klienten bei beachtlichen 527 Millionen Euro.

Sie empfehlen viele Schritte…

…bei deren Umsetzung man im Sinne eines ganzheitlichen Kostensenkungsprogrammes in mehreren Wellen denken sollte bzw. muss.

Im ersten Schritt ist es sinnvoll, grundlegend aufzuräumen. Also zum Beispiel mit IT-Anbietern Preise und Leistungen neu zu verhandeln und Überkapazitäten abzubauen. Die Effekte dieser ersten Aufräumaktion sind auch am schnellsten spürbar.

Danach muss sich das Unternehmen darauf konzentrieren, Transparenz zu schaffen und Mengen zu reduzieren. Maßnahmen sind hier zum Beispiel die Anzahl der Lieferanten zu verringern oder Kapazitäten auf das fachlich und technisch Benötigte herunterzufahren. Daran schließt sich als nächster Schritt die Standardisierung und Industrialisierung der IT an. Dieser rüstet das Unternehmen für die letzte und höchste Ebene der IT- und Business-Innovationen.

Wie lange benötigt ein Unternehmen, alle Maßnahmen umzusetzen?

Jede dieser Wellen lassen sich im Rahmen den von uns entwickelten Methoden und Frameworks in ein bis zwei Jahren bewältigen – je nach Größe der Organisation.

Mit Hilfe unserer Projekte konnten unsere Klienten ihre IT-Budgets bereits um rund 324 Millionen senken Weitere Einsparungen in Höhe von 222 Millionen Euro befinden sich derzeit in der Umsetzungsphase